Mittwoch, 30. Oktober 2024

2 Jahre 345 T Krieg in der Ukraine, 355 T Krieg in Gaza/Israel/Libanon und: Bembes macht sich selbständig

Vor einiger Zeit bekam H. ein Buch geschenkt (nochmals Dankeschön, Th.!), das es kaum noch antiquarisch zu kriegen gibt. Es sind quasi die autobiografischen Erinnerungen an die Jugendjahre von Otto Ehrhart.

Das Buch besteht aus einer Sammlung von nur lose verbundenen Begebenheiten um Bembes und seine zwei Freunde, die Brüder Hans und Reinhard sowie der ganzen Bubenbande, die alle vor dem ersten Weltkrieg in die sechste oder siebte Klasse der Schwabinger Gisela-Oberrealschule, dem heutigen Giselagymnasium, gehen.

Das Bezaubernde an diesem Buch sind abgesehen von den Erlebnissen und Streichen der Buben die Beschreibungen des damals noch völlig unbebauten Oberwiesenfeldes und des Dachauer Moores, das relativ unberührt bis an die Dachauer und Feldmochinger Straße heranreichte. (1930 veröffentlichte Ehrhart einen Roman über die Zerstörung des Dachauer Mooses, "Das sterbende Moor".)

Faszinierend sind die Beschreibungen der Tier- und Pflanzenwelt, die damals noch bis in Lauf- oder Trabweite an die heutige Schwere-Reiter-Straße heranreichte.

Das war das Gebiet, in dem die Buben ihr UnWesen trieben: Von der Schleißheimer Straße im Süden bis zum Würmkanal im Norden.

Etwas sehnsüchtig erinnert sich H. beim Lesen an sein eigenes Aufwachsen auf einem Hof, der nachhaltig wirtschaftete, als dieses Wort noch nicht gebraucht wurde, auch an die 70er Jahre in München, als es den Allacher Wald zur Gänze noch gab, den Rangierbahnhof, der zum Biotop mutiert war und den Eggarten, der zur Zeit zerstört wird.

Ähnlich wie die Bandenkämpfe zwischen Schwabinger Buben und den Oberwiesenfeldlern gab es bis in die späten 80er Jahre Raufereien zwischen den Moosachern und den Feldmochingern, oder zu H.s Schulzeit zwischen den S. und den P.. Die S. mussten durch P. hindurch, es gab keine Ausweichmöglichkeit. Allerdings gab es damals keine Fußtritte oder ähnliches, was heute bei Auseinandersetzungen angewandt wird.

Alles in allem ein vergnügliches und bisweilen nostalgisches, sehr lesenswertes Buch.

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